Athen. Athen!


„Sie kommen wieder zurück“. Damit waren nicht etwa die Türken gemeint, sondern die Athener. Keine Volksgruppe weltweit ist dem Landgriechen suspekter als die Hauptstädter der eigenen Nation.
In „Sie kommen wieder zurück“, klingt ganz viel Schadenfreude nach.

Athen war uns ist Dreh- und Angelpunkt fast aller griechischen Aktivitäten. In Athen wird regiert, in Athen laufen die wirtschaftlichen Strippen, oder Sippen, zusammen und Athen ist selbstverständlich auch der geistige und gesellschaftliche Mittelpunkt Griechenlands.

Einst verließen sie ihre Dörfer oder Inseln, um im weiten Athen das Glück zu finden. Mittels Bildung, „besserer“ Arbeit, oder einfach weil in Athen das Geld auf der Straße lag. Nun aber kommen Sie zurück die arroganten Besserwisser.

Einst wanderten sie aus, weil ihnen die Arbeit auf dem Lande zu primitiv war, sie hatten für sich und ihre Familien etwas Solideres im Sinn. Sie verkauften ihr fruchtbares Land samt ihren Oliven- und Mastixplantagen, um in Athen eine Mietswohnung einzurichten.

Nein, dies ist keine Komödie, sondern für viele Athener bittere Realität, denn heute haben sie keinen Job mehr und von dem über Generationen vererbten Boden „beißt nun den Nachbar runter“.
Sie haben hoch gesetzt und verloren.

Diese Athener sind die aktuellen Gewinner der goldenen Arschkarte, während das restliche Griechenland die Staatspleite gelassen verfolgt.

„Schau Dir die Tomaten heuer wieder an“, meint der Nachbar und diesmal klingt weniger der Stolz durch, sondern die Ehrfurcht, und der Respekt vor der Natur. In einem gesunden Körper steckt häufig auch ein gesunder Geist, der sich von keinerlei Werbebotschaft irritieren und verwirren lässt.