Können Sie sich noch an die angebliche Krise in Deutschland, vor wenigen Jahren, noch erinnern? Es war angeblich eine der schwersten Krisen der Nachkriegszeit und Sie haben es bestimmt nicht vergessen, beinahe wären wir allesamt verhungert. Nicht wahr?
Nun, den meisten Griechen geht es heute ähnlich. Sie verfolgen die Nachrichten, die täglich neue haarsträubende Hiobsbotschaften unter das Volk streuen aber am Spätnachmittag holen Sie eine Wassermelone aus dem Garten und merken, dass es doch noch nicht so ganz schlimm, um sie bestellt sein kann.
Vielleicht ist die Krise bei mir einfach noch nicht angekommen, fragt sich auch unser Nachbar. Ich Glücklicher! Doch der Nachbar des Nachbarn, dem etwas Leid nicht schaden würde, weil sein Esel vor Jahren die jungen Olivenbäume niedertrampelte, spürt auch nichts von der Krise. Im Gegenteil, seine Zucchini haben heuer eine Rekordverdächtige Größe erreicht und die Pension seines Sohnes ist seit Mai komplett ausgebucht.
Will man der griechischen Presse Glauben schenken, steht neben dem wirtschaftlichen Ruin auch eine Eiszeit bevor. Das Ende Griechenlands droht, Hellenen baut Eure Archen, wenn ihr vermeiden wollt, dass ihr endgültig aus den Geschichtsbüchern verschwindet.
Es passt alles irgendwie nicht zusammen, meint Dimitri und bestellt einen Kaffee. Wir überlegen nun im Kollektiv, wo sich die Krise versteckt haben könnte und dann beginnt er über die Wirtin zu schimpfen, „Schau, die hat es auch nicht nötig“. Die Launen unserer Kaffeehausbesitzerin sind uns allen bekannt, wenn sie keine Lust hat zu arbeiten, bleibt die Küche eben kalt und wer sich beschwert wird von ihr mindestens zwei Monate lang ignoriert.
Es kommt uns langsam der Verdacht auf, dass es sich bei der Krise gar nicht um Griechenland handelt, sondern etwas anderes, deshalb gehen wir noch einen Schritt weiter und beleuchten ganz unverschämt die wirklichen Ursachen und Hintergründe der Griechenland Krise.
